Wir bewegen Filmkultur

Alles eine Frage der Perspektive (AG Animationsfilm, 2023)

Stadtkind oder Landkind, schwarz oder weiß, oben oder unten? Der Blick auf die Welt ist immer abhängig vom eigenen Verständnis und vom eigenen Standpunkt. In den Filmen dieses Programms wird das manchmal wörtlich genommen, wenn zum Beispiel ein Film die Menschen im Park von unten zeigt oder die Filmemacherin selbst mitten in ihrer Lebenslinie steht. Und auch der Blick auf die Vergangenheit braucht eine eigene Erzählperspektive, vor allem, wenn es  – wie zum Beispiel in den Filmen „Landstrich“ und „Kaputt“-  um traumatische Erfahrungen und Rückblicke auf das Leben in der DDR geht.

Gesamtlaufzeit ca. 94 min.
Kosten für eine Vorführung: 95 € zzgl. 5 € Versand.

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Megatrick

Regie: Anne Isensee | 1:48 min | Animationsfilm | Deutschland | 2017

Eine kleine Metapher auf das Leben.

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Blieschow

Regie: Christoph Sarrow | 9:38 min | Animationsfilm | Deutschland | 2019

Endlose Weiten, farbgewaltige Kulissen, ein roter Hund, der bis in den Himmel ragt. So erlebt Tom den Sommer in Blieschow, dem Bauernhof seines Großvaters. Dort wird er überwältigt vom Überschwang der Natur und erlebt sich im ständigen Vergleich mit seinem Cousin Matthias, der scheinbar alles besser kann. Neid und seine gelbe Farbe durchziehen in allen Nuancen die Landschaft und den jungen Tom, der alles von sich gibt, um gesehen und geliebt zu werden, und dabei an seine Grenzen stößt.

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Landstrich

Regie: Juliane Ebener | 29:17 min | Animationsfilm | Deutschland | 2017

Der halbstündige, auf hunderten Zeichnungen basierende Kurzfilm „Landstrich“ handelt vom Schicksal einer deutschen Familie zwischen Kriegsende und Mauerfall. Er beginnt mit den Sätzen: „Nach dem Krieg hatte meine Großmutter schlechtes Gewissen, weil sie noch lebte. Ihr Mann hatte ihr eine Pistole gegeben und gesagt, wenn der Russe käme solle sie zuerst die Kinder und dann sich selbst erschießen, und das hatte sie nicht getan.“

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Saka sy Vorona

Regie: Franka Sachse | 7:36 min | Animationsfilm | Deutschland | 2021

Ein weißer Vogel, der in einer schwarzen Welt lebt, begegnet einer schwarzen Katze, die in einer weißen Welt lebt. In dem Moment, in dem sie aufeinandertreffen, kollidieren ihre Welten buchstäblich. Ein animierter Kurzfilm für die ganze Familie.

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Kaputt

Regie: Volker Schlecht, Alexander Lahl | 7:00 min | Animationsfilm | Deutschland | 2016

„Kaputt“ ist ein Animadok-Film über die Burg Hoheneck, das zentrale Frauengefängnis der ehemaligen DDR. Neben den Haftbedingungen werden vor allem die Zwangsarbeit und die Verwertung der hergestellten Produkte für den „Westexport“ thematisiert. Die Erfurterin Gabriele Stötzer und die Berlinerin Birgit Willschütz stellen sich in O-Ton-Interviews ihrer Haftzeit auf Hoheneck. Die Tonzeugnisse werden zeichnerisch abstrahiert und in einfachen, sparsam animierten, monochromen Bildern interpretiert.

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Dame mit Hund

Regie: Sonja Rohleder| 3:00 min | Animationsfilm | Deutschland | 2014

Eine Frau geht mit ihrem Hund im Park spazieren und trifft dabei einen Mann, den sie lieber gemieden hätte.

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Sorge 87

Regie: Thanh Nguyen Phuong | 10:22 min | Animationsfilm | Deutschland | 2017

Es rattert die Nähmaschine, es rattern die Erinnerungen. 1987 benötigt das sächsische Werdau Arbeitskräfte für die Textilindustrie. Wegen Vollbeschäftigung geht die Ausschreibung, wie damals in der DDR üblich, nach Vietnam. Es kommen viele – einige bleiben. In zarten Stoffdruckbildern wird hier von dieser wirtschaftlich gerade noch prosperierenden Zeit kurz vor der Wende erzählt. Ein vietnamesisches und ein deutsches Paar blicken heiter auf Anfangsschwierigkeiten und kulturelle Missverständnisse zurück.

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Carlottas Gesicht

Regie: Frédéric Schuld, Valentin Riedl | 5:30 min | Animationsfilm | Deutschland | 2018

Der Hirnforscher Valentin Riedl und der Animationskünstler Frédéric Schuld nehmen uns in diesem Kurzfilm mit in die Welt Carlottas, in der Gesichter nicht vorkommen.

Als Kind denkt Carlotta, ihre Mitmenschen hätten keine Gesichter. Auch ihr eigenes Gesicht erkennt sie nicht. Erst viele Jahre später erfährt sie von einem seltenen, unheilbaren Defizit ihres Gehirns. Schließlich eröffnet ihr die Kunst den entscheidenden Zugang, sich endlich selbst zu erkennen.