Im letzten Auslöser fragten wir, wer die Geschichten unserer Region erzählt. Dafür gibt es wohl kaum eine bessere Gesprächspartnerin als Grit Lemke. Die in Spremberg geborene und in Hoyerswerda aufgewachsene Autorin und Filmemacherin hat die Geschichten ihrer Heimat auf vielfältige Art und Weise erzählt. Nach dem Kulturwissenschafts-Studium an der Universität Leipzig ging sie an der Berliner Humboldt-Uni als Stipendiatin in die ethnologische Feldforschung. Ab da fuhr sie bezüglich ihres Outputs zweigleisig, wobei aus den Ergebnissen 1994 der Kurzfilm „Künftig zünftig“ und 2002 das Buch „Wir waren hier, wir waren dort. Zur Kulturgeschichte des modernen Gesellenwanderns“ entstand. Nachdem sie lange Jahre in verschiedenen Funktionen beim DOK Leipzig aktiv war, wurde ihre Arbeit einem größeren Publikum durch den Dokumentarfilm „Gundermann Revier“ bekannt, der 2020 für den Grimme-Preis nominiert wurde. 2021 und damit 30 Jahre nach den rassistischen Ausschreitungen in Hoyerswerda folgte der dokumentarische Roman „Kinder von Hoy. Kinder von Hoy: Freiheit, Glück und Terror“ über Fluch und Segen ihrer Heimatstadt. Ein Buch, das gerade durch die persönlichen Geschichten und das dokumentierte Engagement unter schwierigen Umständen viele Leser:innen bewegt hat. Nicht nur in unserer Region.
Im Podcast erklärt sie uns, welche Geschichten sie wann interessieren und warum ihre künstlerischen Projekte immer einen persönlichen Bezug haben müssen.