Sechs Kurzfilme vereinen dokumentarische Spurensuche, poetische Verdichtung und experimentelle Bild- und Klangwelten. Von Erinnerungen an eine Großmutter über den inneren Hunger zweier Freundinnen bis zu einer endlosen Treppe – die Filme spannen einen Bogen zwischen persönlicher Erfahrung und universellen Fragen. Mal realistisch, mal surreal, eröffnen sie unterschiedliche Perspektiven auf Sprache, Körper, Klang und Raum. Ein vielschichtiges Panorama filmischer Ausdrucksformen.
Bei der Chemnitzer Filmwerkstatt ist der Name Programm: ein kreatives Atoll für Filmschaffende und Amateure mit dem Anspruch, außergewöhnliche Spiel-, Dokumentar- und Experimentalfilme entstehen zu lassen. Nachwuchstalente werden ebenso gefördert wie erfahrene Filmemacherinnen und Filmemacher, die sich bereits durch eine kontinuierliche Arbeit profiliert haben.
Übersicht
Gesamtlaufzeit ca. 94 min.
Kosten für eine Vorführung: 95 € zzgl. 5 € Versand.
Filmprogramm als PDF (bald)
Im Sommer sitzen die Alten
Regie: Beate Kunath | 22 min | Fiktion | 2009
Bild: Chemnitzer Filmwerkstatt
Petra ist Filmemacherin. Der Tod ihrer Großmutter Magdalena, die Gespräche mit deren Lebensgefährtin Gertrud, ein Koffer ihrer Großmutter und die darin enthaltenen Gegenstände inspirieren sie zu einem Gedicht. Sie bewahrt ihre Erinnerungen, indem sie dieses Gedicht mit schwarz-weiß-Bildern verfilmt. Das Drehbuch zum Film entstand nach dem Gedicht „im sommer sitzen die alten“ von Ulrike Almut Sandig.
Skript
Regie: Diana Pottbeckers | 16 min | Fiktion | 2015
Bild: Chemnitzer Filmwerkstatt
Ella ist Mitte 30, Schriftstellerin und zufriedenstellend erfolgreich. Ihre Eltern hätten sich einen bodenständigeren Beruf für ihre Tochter gewünscht und nicht so etwas schwer Fassbares und Abstraktes, bei dem lediglich Papier mit Gedanken, mit Ausgedachtem gefüllt wird.
Hunger
Regie: Klaus-Gregor Eichhorn | 26 min | Fiktion | Deutschland | 2008
Bild: Chemnitzer Filmwerkstatt
„Hunger“ erzählt die Geschichte von Tine und Sofie, zwei jungen Mädchen, deren Freundschaft vor allem durch ein Thema bestimmt wird: Essen – und wie man es wieder los wird. Bulimie heißt die heimliche Rebellion, die ihr Leben dominiert. Der Film verfolgt die beiden über einige Tage hinweg auf ihrem Weg zwischen dem unstillbaren Hunger, immer wieder neues Leben in sich hineinzustopfen und der Sucht, alles, was einen an sich und an anderen anekelt, wieder auszukotzen.
Klang
Regie: David Hoffmann | 10 min | Fiktion | Deutschland | 2019
Bild: Chemnitzer Filmwerkstatt
Töne erschaffen seine Welt. Doch wenn die Geräusche verschwinden, steht er vor dem Nichts. *** Ein Mann erwacht morgens durch die Weckfunktion eines mobilen Abspielgeräts, dessen Kopfhörer ständig auf seinen Ohren sitzen. Zusammen mit ihm erwachen auch Raumklang und auditive Atmosphäre des Films. Doch als eine unaufmerksame Sekretärin Kaffee über unseren Helden und seinen Player schüttet, hat das fatale Konsequenzen.
Die Treppe
Regie: Jan Oechsner | 11 min | Experimentalfilm | Deutschland | 2018
Bild: Chemnitzer Filmwerkstatt
Ist eine Treppe gefährlich? Nein? Auch wenn sie sehr steil ist, sehr alt, sehr schmale Stufen nur hat? Ist eine Treppe also gefährlich, wenn sie zudem kein Ende hat da oben, oder kein Ende da oben zu haben scheint – dort, wo es dunkel ist? Oder wird sie nur gefährlich, wenn wir sie betreten? Weil wir ja die Bewegung sind? Welch eine Gratwanderung!
Schicht Engelbertstraße
Regie: Olaf Held | 9 min | Fiktion | Deutschland | 2006
Bild: Chemnitzer Filmwerkstatt Kollektiv
Mittagspause auf der Baustelle. Während die einen am Pausenbrot knabbern, liest Jan sein neuestes Gedicht vor.