Wie erlebt ein kleines sorbisches Mädchen das Jahr 1938 in der Lausitz: Kann ein Drache der Familie helfen? Der Kurzfilm »Zmij« nähert sich deutsch-sorbischer Geschichte, indem er historische Ereignisse mit einer alten sorbischen Sage verknüpft. In dem Siebenminüter »Für immer« tauchen wir in die Gefühlswelt eines jungen Mannes ein, dessen Eltern aus Vietnam nach Deutschland eingewandert sind. Und der Animationsfilm »Biegen und Brechen« erzählt die Geschichte des 11-jährigen Alex, der in der DDR aufwuchs. Er wurde seiner alleinerziehenden Mutter weggenommen, weil sie den Staat kritisiert hatte, und in ein Kinderheim eingewiesen. Später landete er im Jugendwerkhof in Torgau.
Mit sechs Kurzfilmen aus Sachsen bietet das politische Kurzfilmprogramm von film.land.sachsen und der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung (SLpB) eine spannende, aufwühlende und packende Mischung verschiedener Genres und Themen. Mitwirkende des Kurzfilms Baden gehen, der auf einer wahren Begebenheit beruht, sind beim Kurzfilmprogramm dabei.
Wir vermitteln gerne die passenden Gesprächspartner*innen für ein Filmgespräch, sofern es terminlich passt: zum Beispiel Clemens Schiesko, den Regisseur von »Baden gehen«.
Übersicht
Gesamtlaufzeit ca. 78 min.
Kosten für eine Vorführung: 95 € zzgl. 5 € Versand.
Filmprogramm als PDF (demnächst)
Zmij / Der Drache
Regie: Angela Schuster | 14 min | Spielfilm | Deutschland | 2016
Irgendwo in der Lausitz, 1938: Ein kleines Mädchen wünscht sich einen Drachen, um das Schicksal seiner Familie zum Besseren zu wenden. Währenddessen setzten auch Erwachsene im ganzen Land ihre Hoffnungen auf einen vermeindlichen Erlöser. Der Kurzfilm verbindet eine alte sorbische Sage mit einem Stück deutsch-sorbischer Geschichte.
Nur ein Märchen
Regie: Carl Schröder | 8 min | Handpuppenspiel | DDR | 1963
Frau Holle, Vorsitzende der LPG „Gebrüder Grimm“, freut sich über zwei neue Arbeiterinnen: Maria Gold und Maria Pech. Die beiden haben recht unterschiedliche Arbeitsstile. Die Lohnzahlung zeigt den Unterschied zwischen Märchen und (DDR-) Realität.
Bild: ©DEFA-Stiftung/Wolfgang Bergner
Schlafende Hunde
Regie: Jenia Bayat Mokhtari, Amelie Befeldt, Samuli Salonen, Sarah Veith | 11 min | Dokumentation | 2023
Die Hundewiese ist Begegnungsort für Vierbeiner und ihre Besitzer*innen, die sich manchmal genauso wenig riechen können, wie ihre pelzigen Begleiter. Menschen verschiedener Herkünfte und Überzeugungen stehen sich gegenüber. Aber das ist nicht der richtige Ort für Diskussionen. Oder vielleicht doch?
Für Immer
Regie: Christian Tung Anh Nopper | 7 min | Experimental | Deutschland | 2023
Ein junger Deutsch-Vietnamese sucht das Gespräch mit seinen Eltern. Aber die Kommunikation ist schwierig – in der vietnamesischen Kultur wird selten über Gefühle gesprochen, auch unter Familienmitgliedern. Stattdessen setzt er die unterdrückten Emotionen in einem expressiven Tanz frei.
Biegen und Brechen
Regie: Falk Schuster, Mike Plitt | 8 min | Animationsfilm, Dokumentarfilm | Deutschland | 2022
Alex wächst in der DDR bei seiner Mutter auf. Als sie den Staat kritisiert, beschließt das Jugendamt, ihn in ein Kinderheim zu stecken. Nach Fluchtversuchen wird Alex zum Jugendwerkhof Torgau gebracht. Ziel ist es, den Willen der Jugendlichen zu brechen.
Baden gehen
Regie: Clemens Schiesko, Matthias Heine | 30 min | Spielfilm | Deutschland | 2024
Der Film erzählt eine Geschichte nach wahrer Begebenheit. Vier junge Geflüchtete, die in ihrer »neuen Heimat« einen Badeausflug unternehmen, geraten mitten auf dem See in Not. Sie bitten andere Menschen um Hilfe. Der Film wirft wichtige Fragen der jüngeren Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft auf. Wie wollen wir miteinander umgehen und wie wollen wir zusammen leben? Die Arbeit entstand ohne jede Förderung und ohne Budget und der Film wurde von allen Beteiligten in ihrer freien Zeit in Cottbus und Umgebung gedreht.