130 Künstlerinnen und Künstler, die in einem breiten Spektrum auf verschiedenste Art und Weise Kultur präsentieren – das ist die WerkSchau. Und alle Projekte haben eine Gemeinsamkeit. Denn bei der WerkSchau ist alles „Made in Sachsen“. Und in welcher Stadt ließe sich ein Aufeinandertreffen der Kreativ- und Kulturszene Sachsens besser veranstalten als in Europas Kulturhauptstadt 2025? „Chemnitz hat es verdient.“ Mit diesen Worten beendete Thomas Popp, Beauftragter des Sächsischen Staatsministeriums für die Kulturhauptstadt Europa, seine Begrüßungsrede und eröffnete gemeinsam mit Katja Großer von Kreatives Sachsen und dem kommissarischen Leiter des Industriemuseums, Jürgen Kabus, die Sonderausstellung.

Die Ausstellungseröffnung am 30. März war geprägt von schrillen und dynamischen Performances, Häppchen und vor allem reichlich Gelegenheit zum Netzwerken. Die Organisation Kreatives Sachsen hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kultur in Wirtschaft und Gesellschaft stärker sichtbar zu machen und das Vernetzen zwischen Kreativschaffenden und Unternehmen zu betreuen. Ein solches Unternehmen ist auch das Industriemuseum Chemnitz- diesjähriger Ausstellungsort und Kooperationspartner von Kreatives Sachsen. 600 qm Fläche um in den kommenden zwei Monaten die Widersprüche Tradition und Innovation zu vereinen. Laut Katja Großer von Kreatives Sachsen bietet diese Ausstellung eine Auswahl an Antworten von Sachsens Kreativschaffenden auf ökologische, gesellschaftliche und nicht zuletzt ästhetische Fragen.

Mit insgesamt 346 Einreichungen standen das Kuratorinnenteam, darunter Susanne Grund und Steffi Auffenbauer von Kreatives Sachsen, vor der Qual der Wahl. Die Entscheidung für die 130 Aussteller:innen und ihre Werke wurden anhand der Kriterien Qualität, Professionalität und Innovation getroffen. Aus den Bereichen Design & Illustration, Innovation & Zeitgeist, Kunst & Performance, Möbel & Interieur, Mode & Accessoires, Musik & Film, Netzwerke & Initiativen und Verlage & Literatur ist von einer Komposttoilette über ein Schlüpferimperium bis hin zu aktivistischen Magazinen und Pappmöbeln für humanitäre Notunterkünfte bei der WerkSchau alles vertreten. Über einen QR- Code am Ausstellungsstück gelangen Interessierte zu den jeweiligen Websites der Aussteller:innen.

Unter anderem stellen in der Filmrubrik auch zwei Mitglieder des Filmverbandes Sachsen ihre Werke aus. Neben dem animierten Dokumentarfilm „Hotel Astoria“, welcher 2020 beim DOK Leipzig Premiere feierte, hat hug films in Zusammenarbeit mit blendFX das interaktive Virtual Reality- Erlebnis „AstoriaVR“ erschaffen. Bei der Ausstellungseröffnung waren die Ideengeberin Alina Cyranek von hug films, sowie Sebastian König und Marc Dietsche von blendFX vor Ort. In dem einen Moment befindet man sich noch im Jahr 2023 und sobald die VR- Brille aufgesetzt ist, durchlebt man einen Abend in der legendären Nachtbar des Astoria Hotels in Leipzig im Jahr 1986. Die Zeit verstreicht aufgrund einer Vielzahl von versteckten Details wie zum Beispiel Stasi- Akten und exklusiven, faszinierenden Geschichten der ehemaligen Mitarbeitenden wie im Flug. Daher ein kleiner Tipp: falls möglich, sollte das beeindruckende VR- Erlebnis mehrmals besucht werden um so viele interaktive Elemente wie möglich zu finden.

Uli Seis und Alice von Gwinner haben gemeinsam den Mitmalfilm entwickelt. Selbstgemalte Bilder, die sich in Trickfilme verwandeln- für Kinder ist das ein Riesenspaß! In den zwei Mitmalbüchern „Claude Momäh und die große Leinwand“ und „Buntstiftkino“ erwachen Figuren wie die Schildkröte Dörtel Hochknie, Ranksy die Ratte und das Schaf Claude Momäh durch das Ausmalen zum Leben und erzählen in Zeichentrickfilmen kleine Geschichten. Am 29. Mai sind die beiden Filmemacher aus Leipzig wieder bei der WerkSchau vor Ort und bieten einen Mitmalfilm- Maltisch an, zu dem vor allem Kinder ganz herzlich zum gemeinsamen Malen und im Anschluss Trickfilme-Anschauen eingeladen sind! Das Mitmalbuch kann außerdem im Museumsshop erworben werden. Die Jungs von MOKOST aus Dresden sind mit ihren einzigartigen Animationen ebenfalls bei der WerkSchau dabei und begeisterten während der Eröffnung mit einem Malroboter.

Ein Besuch der „WerkSchau- Made in Sachsen“ ist bis zum 29. Mai 2023 innerhalb der regulären Öffnungszeiten des Industriemuseums Chemnitz möglich. Außerdem gibt es über den ganzen April und Mai hinweg ein vielfältiges Rahmenprogramm, welches für alle Besucher:innen frei zugänglich ist. Wer als Kreativschaffende:r bei der nächsten WerkSchau 2025 dabei sein will, sollte den Newsletter von Kreatives Sachsen abonnieren oder ab November 2024 Augen und Ohren offen halten, um den Open Call für die Bewerbung nicht zu verpassen.
Die Website der Werkschau