Am 30. Oktober 2025 wurden in der Dresdner Schauburg die besten Medienbildungsangebote 2025 mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen sowie zum Jahresthema „Digitale Balance“ ausgezeichnet. Die Jury wählte in diesem Jahr insgesamt acht Preisträgerinnen und Preisträger aus, zwei davon kommen aus den Reihen des Filmverbandes Sachsen.

Insel.Kino.Bus bringt Generationen zusammen

In der Kategorie „Bestes gerationenübergreifendes Medienbildungsangebot“ konnte der Insel.Kino.Bus überzeugen. Das betagte Fahrzeug rollt durch das Vogtland sowie den Landkreis Zwickau und bringt etwas mit, das vielerorts seit Jahrzehnten verschwunden ist: Kino. Der Inselkino e.V. hat aus dem alten Robur ein fahrendes Filmtheater mit Leinwand, Tonanlage, und mit bis zu 20 Sitzplätzen gemacht. Doch beim Insel.Kino.Bus geht es um mehr als nur Filmschauen. Kinder erkunden die Technik des Busses, sehen altersgerechte Kurzfilme und lernen, Bildsprache, Musik und Erzählweise bewusst wahrzunehmen. Darüber hinaus bringt das mobile Kino Generationen zusammen, in Kitas, Schulen, Altersheimen, auf Dorfplätzen und bei Volksfesten. Gemeinsam erleben Jung und Alt ausgewählte Filme und tauschen sich anschließend aus. Die Jury des Medienpädagogischen Preises überzeugte, wie dieses Projekt unter Leitung von Filmverbandsmitglied Matthias Ditscherlein Menschen zusammenbringt, Medienkompetenz fördert und neue Begegnungsräume schafft.

Filmprojekt verbindet Medienbildung und politische Teilhabe

In der Kategorie „Bestes Medienbildungsangebot mit Jugendlichen“ ging eine von drei Auszeichnungen an die Chemnitzer Filmwerkstatt. In Kooperation mit dem Kinder- und Jugendhaus Compact stellte der Verein – ebenfalls Mitglied des Filmverbandes Sachsen – das Projekt „50 Jahre ‘ne Platte gemacht!“ auf die Beine. Dabei geht es um den Abstieg des Fritz-Heckert-Gebiets in Chemnitz vom einstigen „Luxusviertel“ zum sozialen Brennpunkt. Ein halbes Jahr lang haben sich 16 Jugendliche auf Spurensuche begeben und erforscht, wie es so weit kommen konnte und wie es nun weitergehen kann. Mit Unterstützung der Filmwerkstatt lernten sie über Wochen hinweg das filmische Handwerk, recherchierten die Geschichten ihres Viertels und führten Interviews. Das Ergebnis ist ein eindrucksvoller Film, der dokumentarische und fiktionale Elemente verbindet und in dem die jungen Filmemacher klare Forderungen an Stadt und Politik stellen. Die Jury überzeugte nicht nur der konstruktive Blick der Jugendlichen auf ihre Heimat, sondern auch die nachhaltige Wirkung des Projekts. Der Film macht Stimmen hörbar, die sonst oft überhört werden. Die Jury befand: Ein beispielhaftes Projekt, das Medienbildung und politische Teilhabe gelungen vereint.

Der Medienpädagogische Preis beruht auf einer Initiative der Sächsischen Landesmedienanstalt und wird seit 2006 gemeinsam mit dem Sächsischen Staatsministerium für Kultus vergeben.