Handwerkern ohne kreative Einschränkungen

15.03.17

Porträt Anke Späth

„Tote Insekten riechen unerträglich. Noch schlimmer wurde es, als wir tagelang mit nur einem Fisch gearbeitet und ihn dann auch noch mit Benzin verbrannt haben. Das Budget war zu klein, um mehrere Fische zu kaufen.“ Jörg Weidner durchforstet tagelang das Internet, Flohmärkte und den Park nach toten Käfern und anderen Fundstücken, während Anke Späth schon mal schaut, wie man diese am besten zerlegt, seziert und präpariert. Statt Fernsehen gibt’s einen großen Glastisch und auf diesem werden dann die Tiere wieder zum Leben erweckt. „Nur die Herstellung des Schimmels war da geruchloser. Den Schimmel für die Eingangsszene des Films haben wir in einem Aquarium mit Staubsaugerfiltern herausgezüchtet.“ So berichten uns Anke Späth und Jörg Weidner zur DOK Leipzig von der Entstehung ihres Kurzfilms „Der lustige König“, der in diesem Jahr im Internationalen Wettbewerb Kurzfilm lief. Die Idee des liebevollen, surrealen Stop-Motion- Found-Material-Puppenfilms fußt auf den Galgenliedern von Christian Morgenstern, reichlich europäischen Märchen und dem lustigen König der Gebrüder Grimm. Ästhetisch beziehen sie ihre Inspiration aus ihrer damaligen Ateliergemeinschaft SKAM in Hamburg, wo Schimmel und Morbidität den Alltag prägten. Anke Späth und Jörg Weidner lernen sich 2004 an der HfbK Hamburg in der Trickfilmklasse von Udo Engel kennen. Ein Käfer kann genauso stinken wie ein Fisch, der 3 Tage in einem warmen Studio zugebracht hat Udo Engel war begeisterter Trickfilmer und freut sich sehr über das Engagement der beiden jungen Studenten. Jörg Weidner arbeitet gerade an „Das Wurstpferd“ und Anke Späth baut ihm dafür „Eule“. So beginnt die Zusammenarbeit. Ihr erstes gemeinsames Werk ist dann 2007 „Dionysos“. Noch in Hamburg starten sie Ende 2008 die Projektentwicklung für „Der lustige König“. Nach der Räumung der Ateliergemeinschaft in Hamburg und der Arbeit in anderen Ateliers zieht Jörg Weidner nach Leipzig. Anke Späth zieht 2014 nach.

Die Projektförderung wurde inzwischen von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen bewilligt und gemeinsam können sie nun mit der Arbeit an „Der lustige König“ beginnen. Bis zum nächsten Projekt möchte Anke Späth gerne als Orthopädietechnikerin arbeiten. Sie sieht in diesen beiden Arbeitsfeldern sehr viele Parallelen: Die handwerkliche Arbeit am Detail mit außergewöhnlichen und gewöhnlichen Materialien, das Erschaffen von Einzelstücken und das Studium von Bewegungen und Bewegungsabläufen …

Wir freuen uns sehr, Anke Späth seit diesem Jahr als Mitglied im Filmverband Sachsen begrüßen zu dürfen.

Autorin: Claudia Reh

Anke Späth bei der Arbeit am „lustigen König“ / Foto: Sylvio Hoffmann

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Projektleiter SAVE (SLUB Dresden)

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Mitgliederbetreuung und Netzwerkarbeit

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Sonderveranstaltungen & Workshops film.land.sachsen

studierte Fernsehproduktion in Leipzig und war zeitgleich Redakteur beim Vogtland Regional Fernsehen. Seit 2011 ist er als freiberuflicher Filmemacher und Dozent selbstständig tätig. Als Regisseur und Produzent ist er an Dokumentarfilmen im In- und Ausland beteiligt. 2018 gründete er den Insel-Kino e.V., der sich im Bereich Kino-, Filmbildung und Veranstaltungsorganisation engagiert. Nach Leipzig und Dresden lebt er seit 2019 wieder im Vogtland. Für das Projekt film.land.sachsen ist er seit 2020 verantwortlich für Workshops und Sonderveranstaltungen.

Roberto Krebs

Presse & Öffentlichkeitsarbeit (Elternzeitvertretung)

studierter Kommunikationswissenschaftler und geprüfter Kulturmanager. Er war Social-Media-Manager u.a. bei der CYNETART und dem DAVE Festival und Projektleiter für den Bereich Öffentlichkeitsarbeit im »House of Resources Dresden«. In den vergangenen Jahren produzierte er die Trailer für das DAVE Festival sowie zuletzt die Kurzdokumentation »going in circles«.

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Öffentlichkeitsarbeit

André verantwortet die Öffentlichkeitsarbeit in der Koordinierungsstelle des Landesprogramms »SAVE – Sicherung des audiovisuellen Erbes«.

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absolvierte ihr Studium der Kommunikationswissenschaft, Politik- und Rechtswissenschaft in Dresden und Paris. Währenddessen und danach unternahm sie regelmäßige, berufliche Ausflüge ins Eventmanagement und private ins Kino. Als Regie- und Produktionsassistentin leistete sie ihren Beitrag in der Leipziger Off-Theater-Szene und bei mitteldeutschen Filmproduktionen. Sie war selbständige Werbetexterin und stand fünf Jahre im Dienste des Kurzfilms als Film- und Programmkoordinatorin beim „Kurzsuechtig – Mitteldeutsches Kurzfilmfestival“ in Leipzig.

Philipp Demankowski

Koordination film.land.sachsen

ist studierter Kommunikationswissenschaftler und praktizierender Teilzeit-Journalist. Außerdem ist er unter anderem für Kulturveranstaltungen wie die CYNETART oder das Medienfestival in der Öffentlichkeitsarbeit tätig. Auch im Umweltzentrum Dresden betreut er in verschiedenen Projekten die Öffentlichkeitsarbeit, so etwa für das EUROPE DIRECT Dresden.

 

 

Darüber hinaus ist Philipp Mitbegründer des Musiklabels Uncanny Valley und integraler Bestandteil der Dresdner Clubkultur. Bei DAVE, dem Festival für Clubkultur, kuratiert er das Musikfilmprogramm „Music in Motion“.  Daneben macht er seit Jahren unprofessionell, aber mit Leidenschaft, Radio.

Daphna Dreifuss

Presse & Öffentlichkeitsarbeit (Büro Leipzig) 
(in Elternzeit)

studierte Medienkultur, Medienwissenschaften und Near and Middle Eastern Studies in Weimar, Basel, Tel Aviv und London. Im Fokus ihrer Arbeit standen dabei die Rolle des Kinos bei der medialen Darstellung von Geflüchteten, sowie die filmische Auseinandersetzung mit intergenerationellem Trauma und kollektiver Erinnerung im Kontext des Israelisch-Palästinensischen Konflikts.
Nach ihrem Studium war sie u.a. für UFA Fiction in der Pressestelle sowie bei DOK Leipzig im Marketing tätig.

Sophie Quadt

Geschäftsleitung

studierte Politik- und Kulturwissenschaften an der TU Dresden und war viele Jahre in der politischen Bildung im Bereich Europa und Internationales tätig, u.a. als Referentin bei der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung in Dresden und als Projektleiterin am Europa-Haus in Leipzig.