Kino, Film und faire Vergütung

15.01.20

Die Rolle des sächsischen Films im Koalitionsvertrag

In ihren Wahlprogrammen hatten SPD, Grüne und CDU mehr oder weniger umfangreich die Filmpolitik berücksichtigt. So hatte sich die SPD für die „weitere Stärkung der Filmfestival- und Filmverbandslandschaft“ ausgesprochen sowie weiterhin „Erhalt und Erschließung [des] audiovisuellen Erbes“ versprochen. Die CDU wollte „Kino als Kulturgut … im ländlichen Raum lebendig“ halten sowie die Mittel „zur Archivierung des audiovisuellen Erbes erhöhen“. Und die Grünen erklärten, die „sächsischen Programmkinos in ihrer Vielfalt und Vielzahl“ zu erhalten und zu stärken sowie das Landesdigitalisierungsprogramm auszubauen.

Doch im Sondierungsergebnis vom 3. Oktober fand sich davon nichts wieder. Es schien, als würde der sächsische Film untergehen, als hätte er nach der Wahl keine Rolle mehr gespielt. Doch offensichtlich trog der öffentliche Schein. Im Koalitionsvertrag, der am 1. Dezember vorgestellt wurde, spielte der sächsische Film wieder eine Rolle.

Die drei Parteien sind sich einig, „den Film- und Kreativstandort Sachsen [zu] stärken“. Für sie hat Sachsen eine „reichhaltige Kino- sowie Filmlandschaft, die in den letzten Jahren auch durch das Engagement der Filmverbände sowie der national und international anerkannten Filmfestivals an Attraktivität und Ausstrahlung gewonnen hat.“ Und so soll die „Förderung für die Filmfestivals (u. a. DOK Leipzig, Filmfest Dresden, Schlingel, Neißefilm und Kurzsuechtig) – auch mit Blick auf eine faire Bezahlung“ ausgebaut werden. Die Kinos, insbesondere die Programmkinos sowie die Kinos im ländlichen Raum, sollen gestärkt, die Initiative „film.land.sachsen“ ausgebaut werden. Das Kino-Förderprogramm der Bundeskulturbeauftragten soll vollständig kofinanziert werden. Für eine „Erweiterung und Aufstockung der Kinoprogrammpreise“ ist für die Mitteldeutsche Medienförderung (MDM) mehr Geld angedacht. Das audiovisuelle Erbe wird weiter erschlossen, eine öffentliche Nutzung über eine Onlineplattform soll ermöglicht werden.

Daneben will man durch ein „Förder- und Entwicklungs-HUB für Medien“ die Branche, „insbesondere Start-ups“, unterstützen. Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, ist ein Aus- und Weiterbildungszentrum für Medienberufe im Gespräch. Zudem soll auch ein „Cluster für Animation, VFX, Games und innovative Medien mit Fokus auf eine starke Vernetzung der Branche und eine berufsbegleitende Ausbildung“ angeschoben werden.

Die MDM darf in Zukunft auch Unternehmensgründungen fördern. In Zukunft sollen zudem alle geförderten Projekte, also auch die geförderten Filme, soziale und ökologische Standards beachten. Eine vergleichbare Forderung geht auch an die Sender: Sie „müssen dafür Sorge tragen, dass durch sie selbst sowie beauftragte Dritte eine Vergütung der Medienmacherinnen und -macher entsprechend sozialen Standards und einer fairen Rechteaufteilung erfolgt.“ Eine fairere Bezahlung von Kulturschaffenden ist für die Koalition ein wichtiger Punkt. So soll den Landeskulturverbänden eine tarifgerechte Entlohnung ermöglicht werden. Dementsprechend will die Koalition „gemeinsam mit den Landeskulturverbänden Honorarrichtlinien und Mindeststandards in der Kulturförderung entwickeln.“ Damit verfolgt man ein großes Ziel: „Dort wo der Freistaat Sachsen Kultur fördert, wird fair vergütet.“

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Projektleiter SAVE (SLUB Dresden)

Mirjam Mager

Mitgliederbetreuung und Netzwerkarbeit

Matthias Ditscherlein

Sonderveranstaltungen & Workshops film.land.sachsen

studierte Fernsehproduktion in Leipzig und war zeitgleich Redakteur beim Vogtland Regional Fernsehen. Seit 2011 ist er als freiberuflicher Filmemacher und Dozent selbstständig tätig. Als Regisseur und Produzent ist er an Dokumentarfilmen im In- und Ausland beteiligt. 2018 gründete er den Insel-Kino e.V., der sich im Bereich Kino-, Filmbildung und Veranstaltungsorganisation engagiert. Nach Leipzig und Dresden lebt er seit 2019 wieder im Vogtland. Für das Projekt film.land.sachsen ist er seit 2020 verantwortlich für Workshops und Sonderveranstaltungen.

Roberto Krebs

Presse & Öffentlichkeitsarbeit (Elternzeitvertretung)

studierter Kommunikationswissenschaftler und geprüfter Kulturmanager. Er war Social-Media-Manager u.a. bei der CYNETART und dem DAVE Festival und Projektleiter für den Bereich Öffentlichkeitsarbeit im »House of Resources Dresden«. In den vergangenen Jahren produzierte er die Trailer für das DAVE Festival sowie zuletzt die Kurzdokumentation »going in circles«.

André Hennig

Koordinierungsstelle »SAVE«
Öffentlichkeitsarbeit

André verantwortet die Öffentlichkeitsarbeit in der Koordinierungsstelle des Landesprogramms »SAVE – Sicherung des audiovisuellen Erbes«.

Nora Fleischer

Redaktion AUSLÖSER & Koordination film.land.sachsen (Büro Leipzig)

absolvierte ihr Studium der Kommunikationswissenschaft, Politik- und Rechtswissenschaft in Dresden und Paris. Währenddessen und danach unternahm sie regelmäßige, berufliche Ausflüge ins Eventmanagement und private ins Kino. Als Regie- und Produktionsassistentin leistete sie ihren Beitrag in der Leipziger Off-Theater-Szene und bei mitteldeutschen Filmproduktionen. Sie war selbständige Werbetexterin und stand fünf Jahre im Dienste des Kurzfilms als Film- und Programmkoordinatorin beim „Kurzsuechtig – Mitteldeutsches Kurzfilmfestival“ in Leipzig.

Philipp Demankowski

Koordination film.land.sachsen

ist studierter Kommunikationswissenschaftler und praktizierender Teilzeit-Journalist. Außerdem ist er unter anderem für Kulturveranstaltungen wie die CYNETART oder das Medienfestival in der Öffentlichkeitsarbeit tätig. Auch im Umweltzentrum Dresden betreut er in verschiedenen Projekten die Öffentlichkeitsarbeit, so etwa für das EUROPE DIRECT Dresden.

 

 

Darüber hinaus ist Philipp Mitbegründer des Musiklabels Uncanny Valley und integraler Bestandteil der Dresdner Clubkultur. Bei DAVE, dem Festival für Clubkultur, kuratiert er das Musikfilmprogramm „Music in Motion“.  Daneben macht er seit Jahren unprofessionell, aber mit Leidenschaft, Radio.

Daphna Dreifuss

Presse & Öffentlichkeitsarbeit (Büro Leipzig) 
(in Elternzeit)

studierte Medienkultur, Medienwissenschaften und Near and Middle Eastern Studies in Weimar, Basel, Tel Aviv und London. Im Fokus ihrer Arbeit standen dabei die Rolle des Kinos bei der medialen Darstellung von Geflüchteten, sowie die filmische Auseinandersetzung mit intergenerationellem Trauma und kollektiver Erinnerung im Kontext des Israelisch-Palästinensischen Konflikts.
Nach ihrem Studium war sie u.a. für UFA Fiction in der Pressestelle sowie bei DOK Leipzig im Marketing tätig.

Sophie Quadt

Geschäftsleitung

studierte Politik- und Kulturwissenschaften an der TU Dresden und war viele Jahre in der politischen Bildung im Bereich Europa und Internationales tätig, u.a. als Referentin bei der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung in Dresden und als Projektleiterin am Europa-Haus in Leipzig.