Am 31. August 2023 lud der Filmverband Sachsen einmal mehr alle Filmschaffenden und -interessierte aus dem Freistaat zum 16. Filmsommer Sachsen in den Mediencampus Villa Ida in Leipzig ein. Als größte Netzwerkveranstaltung für Filmkultur und Filmschaffen in Sachsen, bietet der Fachtag jedes Jahr allen Filmschaffenden, Vertreter:innen der Kultur- und Medienpolitik, Förderinstitutionen, Festivals, Kinos, Produktionsfirmen und Filmdienstleistungen eine Plattform, um über kurz-, mittel- und langfristige Veränderungen in Sachsen und Mitteldeutschland ins Gespräch zu kommen. In unserem Auslöser Audio-Podcast präsentieren wir die Fachpanels des Filmsommers und einen Vortrag in den Episoden 03 bis 07.
Einen Einblick in viele verschiedene Gewerke und deren aktuelle Situation bot der Praxisaustausch unter der Fragestellung: Wie sieht es denn gerade für aktuelle Filmprojekte aus? Dabei kamen höchst unterschiedliche Realitäten zum Vorschein. Auch wenn Filmproduzent Holm Taddiken von neuen Herausforderungen durch die steigenden Kosten konfrontiert ist, so arbeitet es sich seiner Meinung nach »vorzüglich«. Drehbuchautorin und Regisseurin Alice von Gwinner erlebt mit dem Projekt Mitmalfilm gerade eine Welle des Aufschwungs – unter Applaus erzählte sie von ausverkauften Lagern und aufgegangenen Plänen. Tonmeister André Klar hingegen »treffen gerade alle Krisen«. Seine Mindestgagen sind öffentlich-rechtlichen Auftraggebenden zu teuer – unter anderem, weil es in Sachsen zu einfach ist, Tonmenschen eine Produktion für 170 Euro machen zu lassen. Leon Brandt verglich die Situation nach seinem ersten Fernsehprojekt als Kameramann mit einem »freien Fall« und erzählte von den Schwierigkeiten, sich in dieser Flaute über Wasser zu halten. Auch Drehbuchautor:in Lion H. Lau hat die Flaute erreicht: »Ich bin großflächig arbeitslos«. Da Lion in den derzeitigen großen Produktions-firmen der Region keine Zukunft für Geschichten aus queerer Perspektive sieht, arbeitet Lion kaum im Raum Mitteldeutschland.